Die Yoga-Philosophie scheint ein trockenes Thema zu sein, bis wir erkennen, dass sie für den wichtigsten Aspekt in der Yogapraxis dient, die Antwort auf das große „Warum“: Warum quälen wir unseren Körper und unsere Nase? Denn womit kämpfen wir damit, auch nur ein paar Minuten still zu sein?

Über Tausende von Jahren haben ununterbrochene Linien von Yoga-Philosophen und -Praktizierenden die Bedeutung von Yoga als riesiges Korpus von Werkzeugen zur Erforschung des Bewusstseins und der Natur des Selbst gelernt und gelehrt. Vor allem die ca. Das 2000 Jahre alte Yoga-Sutra des Weisen Patanjali bietet einen hervorragenden Überblick über die verschiedenen Techniken des Yoga und die letztendlichen Ziele des Yoga. Asana zum Beispiel ist eine der 8 zentralen Schichten (ashta-anga!) der Yogapraxis und muss daher als sehr wichtig angesehen werden. Und doch füllt es nur 1% des gesamten Textes aus. Pattabhi Jois‘ berühmtes Zitat von „99% Praxis und 1% Theorie“ wird oft als 99% Asana-Praxis missverstanden. Doch Yoga Sutra lehrt uns, dass Asana nur 1% von allem ausmacht, was praktiziert werden muss.

Beim Yoga geht es nicht darum, sich gut zu fühlen, nicht darum, den Körper zu verbessern und an exotischen Orten gut auszusehen. Es geht darum, die ganze Welt im eigenen Herzen und die Liebe in der ganzen Welt zu entdecken. Dein Verstand erschafft die Welt und du bist von der Welt erschaffen.